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Das Jagdhorn

Schon sehr früh verständigten sich Menschen zum Schutz und bei der Jagd mit Rufhörnern, wie Muscheln, Rinderhörnern und Tongefäßen. Bereits im frühen Mittelalter war das Horn wegen seines lauten und weittragenden Tones das beliebteste Signalinstrument bei der Jagd in Mitteleuropa.

Es gab zwei Formen, der Olifant , gefertigt aus Elfenbein und das Hifthorn , gefertigt aus dem Horn des Stiers. Die einfache Bauart dieser Hörner ließ nur rhythmische Einzeltöne in signalartiger Tonfolge zu, ähnlich Morsezeichen. Erst mit modernen Werkstoffen im späteren Mittelalter entwickelten sich je nach Verbreitungsgebiet des Kunsthandwerkes verschiedene Signal- und Rufhörner. Sehr schnell fand man heraus, dass durch die Länge der Hörner der tiefere Grundton nach unten verlegt werden konnte, und darüber noch höhere Töne zur Verfügung standen, sodass Signale in verschiedenen melodischen Folgen geblasen werden konnten.

Wir verwenden heute bei der Jagd hauptsächlich zwei Hornarten. Das Fürst-Pless-Horn ist ein reines Naturhorn mit einer Rohrlänge von 130 cm. Man kann auf ihm bis zu 7 Naturtöne blasen, 5 sind am gebräuchlichsten. Es hat einen Windungsdurchmesser von 16 cm. Entwickelt wurde das Horn ab 1880 nach Hans-Heinrich XI. Fürst von Pless, dem Oberjägermeister unter den Kaisern Wilhelm I. und Wilhelm II. Er sorgte dafür, dass die Schützen- und Jägereinheiten ein kreisförmiges Signalhorn bekamen, zur Unterscheidung von der Infanterie mit ihren Bügelhörnern.

Wir verwenden es heute als gebräuchlichstes Instrument zum Blasen bestimmter Jagdsignale im jagdlichen Brauchtum. Dieses Horn gibt es auch mit drei Ventilen. Als ventilloses Instrument gibt es auch eine kleine Manteltaschenausführung. Die Bauart geht auf den Sänger Prof. Carl Clewing zurück und wird deshalb auch als Clewingsches Taschenjagdhorn bezeichnet. Daneben gibt es das Parforcehorn. Es hat seinen Namen durch die ursprüngliche Nutzung bei der Parforcejagd. Parforcejagd bedeutet „durch Stärke jagen“, bis zur Ermattung des Wildes mit der Hundemeute auf Rotwild, Damwild und Schwarzwild. Die Jagdart war im 17. Jahrhundert besonders modern. Dafür entwickelte man das großwindige Horn, das der Reiter über seiner Schulter trägt, Kopf und Arm hindurchsteckt und beide Hände frei sind für die Zügelführung. Im 19. Jahrhundert verlor die Parforcejagd, und damit das Parforcehorn, in Deutschland an Bedeutung.

Das Parforcehorn ist ein- oder zweifach gewickelt und hat eine Rohrlänge von 230 cm. Es gehört zu den Naturhörnern. Wenn Sie weitere Informationen über das Handwerk des Jagdhornblasens - und wie man es erlernt - erhalten möchten oder sich selbst einer Gruppe anschließen wollen, melden Sie sich bitte bei uns unter der E-Mail-Adresse info@kreisjagdverband-opr.de.